Die Bundesregierung möchte die Freiheit der Menschen durch eine generelle Hausarztpflicht einschränken. Anstatt einen Patienten als mündigen Bürger anzusehen, der weiß, welcher Arzt ihm am besten weiterhelfen kann, soll künftig zuerst der Gang zum Hausarzt erfolgen – inklusive langer Wartezeiten und der zusätzlichen Belastung durch die dort vorhandenen Bakterien und Viren.
Eine solche Pflicht ist nicht nur eine Einschränkung der Freiheit, sondern auch eine zusätzliche Belastung für die Patienten sowie eine Bürde für die Hausärzte, die nun unnötigerweise hinzugezogen werden müssen. Dies ist insbesondere problematisch in medizinisch unterversorgten Regionen, wo Hausärzte bereits heute mehr Patienten versorgen müssen, als ihre Kapazitäten erlauben. Ein solches System würde daher nicht einmal das selbst erklärte Ziel erfüllen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Wir Junge Liberale Steglitz-Zehlendorf lehnen die Hausarztpflicht deshalb entschieden ab und setzen uns für die Freiheit ein, den eigenen Arzt – einschließlich Fachärzten – selbst zu wählen.
Oft betonen Befürworter einer Hausarztpflicht den Vorteil, dass sich alle medizinischen Informationen bei der Person des Hausarztes bündeln. Doch eine sinnvolle Digitalisierung des Gesundheitssystems, insbesondere die konsequente Nutzung der elektronischen Patientenakte, ermöglicht es, Informationen unabhängig vom Hausarzt zentral zugänglich zu machen. So kann jeder Arzt stets auf relevante Daten zugreifen und die bestmögliche medizinische Entscheidung treffen. Leider ist die elektronische Patientenakte auch nach ihrer Überarbeitung weiterhin unsicher. Daher fordern wir, bestehende Sicherheitslücken der elektronischen Patientenakte zu schließen.